Der Palast von Knossos
Etwa fünf Kilometer südlich der kretischen Hauptstadt Heraklion befindet sich einer der größten Kulturschätze der Insel. Für die Erkundigung des antiken Palastes von Knossos sollte man auf jeden Fall einen ganzen Tag einplanen. Es ist zu empfehlen, früh am Morgen zu starten, wenn die Temperaturen noch nicht so hoch sind und der Andrang sich in Grenzen hält. Die minoische Hochkultur hat uns diese beeindruckende Palastanlage hinterlassen, die Ruinen sind teilweise mehr als 3.000 Jahre alt.
Auf den Spuren des Minotaurus
Wer sich nach Knossos begibt, sollte auch die interessante Sage über den Minotaurus kennen. König Minos erhielt vom Gott Poseidon einen wunderschönen weißen Stier als Geschenk, dieser war als Opfer für den Göttervater Zeus gedacht. Allerdings war Minos vom dem Stier so angetan, dass er dies nicht übers Herz brachte, und statt dessen ein anderes Tier als Opfer darbrachte.
Da Zeus darüber sehr wütend war, veranlasste er, dass die Frau des Königs den Minotaurus zur Welt brachte. Dieses Ungeheuer war halb Stier und halb Mensch und verspeiste Menschen, so dass er von Minos ins Labyrinth gesperrt wurde. Jedes Jahr wurden dem Minotaurus je sieben Jünglinge und Jungfrauen geopfert. Dem Athener Theseus gelang der Sieg über den Minotaurus mittels Magie, so dass er im Anschluss mit der Tochter des Königs fliehen konnte.
Die Palastanlage der Minoer in Knossos
Nachdem die Zahl der Minoer immer mehr anstieg, wurden zahlreiche Paläste auf Kreta errichtet, wovon der bedeutendste der von Knossos war. Nachdem ein Erdbeben den alten Palast zerstört hatte, wurde der neue noch prachtvoller gestaltet. Man geht davon aus, dass der Königspalast sich über fünf Etagen erstreckte und insgesamt über 1.000 Zimmer beherbergte. Die Bauzeit wird auf die Zeit zwischen 2.100 und 1.800 v. Chr. datiert, die Entdeckung der Ruinen dauerte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.
Bilder und Text: Christoph Helfrich
Knossos. Hier noch ein paar Bilder. Leider durften wir wegen der Pandemie nicht die große Runde laufen.