Kreta de facto unabhängig
Ab 1898 war Kreta de facto ein Staat unter der nur noch nominellen Oberhoheit des Sultans. Daher in der Flagge das griechische Kreuz mit dem Stern des Sultan im oberen inneren Quadranten.
De facto war die Insel ab 1898 ein britisch-französisch-russisch-italienisches Protektorat. Von 1897 bis 1899 verwalteten die vier Mächte die Insel. Die vier Schutzmächte bildeten ein Beratungsgremium, das seinen Sitz zunächst in Rom hatte, und dessen Zustimmung in bestimmten Fragen der mit der Regierung der Insel betraute (griechische) Oberkommissar (Hochkommissar) einholen musste. Der letzte osmanische Generalgouverneur Georg Berowitsch Pascha, der bei den einheimischen Kretern beliebt war, übergab dem ersten Hochkommissar Prinz Georg von Griechenland (der erste Tourist in Georgiopolis - daher nennen die Briten den Ort heute noch häufig Georgetown -, Vorfahre des Prince Philip, Duke of Edinburgh, später Mountbatten, vormals von Battenberg) die Schlüssel zur Festung von Chania. Als neues Staatsoberhaupt erhielt Prinz Georg seine formelle Bestätigung von Sultan Abdülhamid II. Griechenland hatte sich zuvor dem Osmanischen Reich gegenüber zu großen Reparationszahlungen verpflichtet. 1907 wurde der Sitz der alliierten Beratungskörperschaft nach Athen verlegt.
1913 wurde die Insel infolge des Ersten Balkankriegs mit Griechenland vereinigt. Nach dem Griechisch-Türkischen Krieg (1919–1922) und dem Vertrag von Lausanne wurde die muslimische Bevölkerung Kretas zwangsumgesiedelt. Auswahlkriterium bei dieser Vertreibung war primär die Religionszugehörigkeit, nicht die ethnische Zugehörigkeit, d. h. auch griechischstämmige muslimische Familien wurden ausgewiesen.
(Quellen: diverse, auch Wikipedia)
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