Gedenkstätte Amiras / Viannos
Die Gedenkstätte von Amiras, den Namen aller (bekannten)Toten auf den Silhoutten, die Gedenktafeln für Besucher, und in der kleinen KApelle ein ewiges Licht für jeden der 451 Toten.
Zitat (bearb.) aus einer Zusammenstellung:
"Die deutsche Abwehr vermutete bereits im Sommer 1943 eine sehr große Gruppe von Partisanen im Raum Viannos. Nachdem ein erstes Unternemen zur Erkundung erfolglos blieb, befahl der Kommandant der Festung Kreta, General Bruno Bräuer, im September 1943 der 22. Infanteriedivision eine großangelegte Durchkämmungsaktion zur Vernichtung der Banden. Im Rahmen dieses Unternehmens geriet am 12. September 1943 eine deutsche Einheit in einen Hinterhalt: Eine Gruppe von ca. 100 Partisanen um Manolis Bandouvas griff die Deutschen - in Erwartung darauf, dass nach dem Kriegsaustritt Italiens am 8. September 1943 mit einer zügigen Landung der Alliierten auf Kreta zu rechnen sei - erstmals offen an. Auf deutscher Seite wurden 12 Tote, 5 Verwundete und 12 Vermisste gezählt (die Vermissten wurden später von Bandouvas nach tagelangen Verhandlungen, in die hohe Vertreter des Klerus und der griechischen Verwaltung einbezogen waren, wieder freigelassen).
Daraufhin wurden sofort vom Divisionskommandeur, General Friedrich Wilhelm Müller, „schärfste Gegenmaßnahmen“ befohlen. Darüber hinaus hielt er fest, jegliche Rücksichtnahme auf die kretische Bevölkerung sei fehl am Platze. Noch am selben Tag wurden als erste „Sühnemaßnahme“ die Ortschaften Kato Symi und Pefkos in der Nähe des Anschlagsortes niedergebrannt, danach weitere Orte heimgesucht.
In der Tagesmeldung der 22. Infanteriedivision an den Kommandanten der Festung Kreta vom 14. September 1943 wurde der Stand des „Unternehmen Wianos“ akkurat festgehalten:
„Tagesziele nicht ganz erreicht. Bisher sind 280 Griechen auf der Flucht erschossen. Kato Simi und Pefki sind niedergebrannt. Die männliche Bevölkerung von Ano Wianos wurde festgenommen. Jetzt wurden insgesamt 310 Mann festgenommen“ (zit. nach Tagesmeldung der 22. Infanteriedivision vom 14. September 1943).
Deutschen Angaben zufolge wurden insgesamt 440 Griechen getötet, 200 festgenommen sowie drei Ortschaften zerstört. Aus anfangs in den Tätigkeitsberichten noch „Griechen“ genannten Toten wurden später „Banditen“, sodass die zivilen Opfer nicht der Kategorie der „Sühneerschossenen“, sondern der der „Toten bei Gefechtsverlusten“ zugeordnet wurden (Fleischer, S. 185).
Dazu: Zweifler sollten sich Texte mal durchlesen, in weiteren (auch deutschen) Quellen werden deutsche Offiziere wie folgt zitiert: "Das sind keine Soldaten, keine Zivilisten, sondern Partisanen (auch dieFrauen und Kinder), die nicht unter die Genfer Konvention fallen, an die wir uns ja sonst auch nicht halten."
Griechischen und britischen Berichten zufolge lag die Opferzahl noch höher. Im Bericht der Kazantzakis-Kommission heißt es:
„Am 14.9. sollte eine der größten Katastrophen hereinbrechen, die Kreta während der ganzen Besatzungszeit erlebt hat. Die Deutschen überfielen die Dörfer von Viannos, Amira, Vachos, Kephalovrissi, Krewatas, Agh.Vassilios, Pefkos, Kato Symi, Gdochia, Myrtos, Mournies, Malles etc. Nachdem sie schon auf dem Hinweg jeden getötet hatten, der ihnen begegnete - Männer, Frauen, Kinder -, trieben sie in den Dörfern selbst alle Männer zusammen und exekutierten sie in Gruppen“ (zit. nach Rondholz, S. 86).
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